Karlheinz Paskuda

Enercity - Skandal

ENERCITY - Skandal um kommunales hannoveraner Energieversorgungsunternehmen


Das hannoveraner kommunale Energieversorgungs-Unternehmen ist mehr als in Erklärungsnot: Das zu 75% in Händen der Stadt Hannover befindliche Unternehmen hat im Krisenjahr 2022 ca 220 Millionen Euro Gewinn gemacht. Gleichzeitig hatte es Verträge mit der Göttinger Abteilung der Adler Group abgeschlossen, die auf Spekulation mit den Börsenpreisen für Gas basierten. Die LEG als Aufkäuferin der ca 1400 Adler-Wohnungen hat diese fragwürdigen Verträge übernommen mit der Folge, dass die LEG-Mieter*innen in Göttingen mit den Nebenkostenabrechnungen für 2022 hohe Nachforderungen zugesandt bekamen, oft Beträge über 3000,- Euro, in der Spitze bis zu 9000,- Euro, und das bei einem durchschnittlichen Minderverbrauch von 25 %. Und folgerichtig sollen in Zukunft die Vorauszahlungen um mehrere hundert Euro monatlich steigen: Warmmieten für LEG-Wohnungen von 1200 bis 1600 Euro sind aber für Viele unbezahlbar.

Hannover dürfte nach dem Jahr 2022 ca 160 Millionen Euro des Gewinns im Stadtsäckel vorgefunden haben. Die Stadt Göttingen überlegt hingegen, welch hohen Anteil sie, auch über einen Härtefonds, von den Forderungen übernehmen wird. Das wird Göttingen leicht mehr als 1 Million Euro kosten und dennoch nicht alle Mieter*innen entlasten; Menschen mit mittlerem Einkommen könnten dann gezwungen sein, Kredite aufzunehmen und hohe Beträge zu zahlen.

Problematisch ist zur Zeit, dass es wohl wenig echte Bemühungen von Göttinger SPD und den Göttinger Grünen gibt, in Hannover auf Stornierung der Forderungen zu drängen: Hannover könnte das und 2 - 5 Millionen Euro wären auch angesichts der hohen Ernercity-Profite verschmerzbar.

Übrigens: ENERCITY hat bei der Belieferung der Hannoveraner Kund*innen andere, seriöse, wenn auch nicht gerade besonders günstige Verträge abgeschlossen.